König Laurin und sein Rosengarten
Im Rosengartengebiet herrschte einst der Zwergenkönig Laurin. Sein ganzer Stolz war sein Garten, in dem prachtvolle Rosen blühten. Eines Tages verliebte sich Laurin in die schöne Königstochter Simhild und entführte sie mit Hilfe seiner Zauberkräfte in sein Reich. Simhilds Bruder rief den Gotenkönig Dietrich zu Hilfe, um sie zu befreien. Dietrich ritt mit seinen Kämpfern ins Gebirge, forderte Laurin zum Kampf und besiegte ihn. König Laurin wurde gefangengenommen, konnte aber schließlich fliehen und in seinen Rosengarten zurückkehren.
Als er die blühenden Rosen sah, packte ihn der Zorn, denn der Glanz der Rosen hatte Dietrich den Weg in sein Reich gewiesen. Da verfluchte er die Rosen: „Weder der helle Tag noch die finstere Nacht sollen die Rosenpracht je wiedersehen!“ Die Zeit zwischen Tag und Nacht – die Dämmerung – vergaß Laurin. Zum Glück, so glühen die Dolomiten noch heute rosenrot, wenn sich die Sonne hinter den Gipfeln zur Ruhe legt.